Dieses Psychotherapieverfahren ist Anfang der 1970ziger Jahre von dem amerikanischen Psychologen Carl Rogers entwickelt worden. Auch wenn die Gesprächspsychotherapie nicht zu den in Deutschland von den Krankenversicherungen anerkannten Psychotherapie-Regelverfahren zählt, hat das Denken von Carl Rogers unser Verständnis des Menschen im Allgemeinen, aber auch die Art, wie Psychotherapeuten handeln, bedeutend beeinflusst.
Rogers prägte den Begriff es Selbstkonzeptes. Darunter verstand er alle Gedanken, Vorstellungen und Wertungen, die ein Mensch über sich selbst hat. Als humanistischer Psychologe hat Rogers erkannt, wie wichtig für den Menschen ein positives Selbstkonzept ist. Er hat beschrieben, wie ein Therapeut im mitfühlenden - empathischen - Gespräch, beim Patienten nach und nach Selbstöffnung und Selbstakzeptanz bewirken kann. Bei verschiedenen psychischen Störungen ist die Verbesserung der Selbstakzeptanz - auch aus verhaltenstherapeutischer Sicht - wichtig, um die Störung zu überwinden. Denn ganz unterschiedlichen psychischen Störungen liegt häufig ein schlechtes Selbstbild, eine Schwierigkeit sich selbst zu schätzen und anzuerkennen, zugrunde. Ob es sich um Ängste, Depressionen, Grübeln, welches zu Schlafstörungen führt, Überarbeitung, welche zum Burn-Out führt, sexuelle Funktionsstörungen aus Angst nicht zu genügen, die Sorge unattraktiv zu sein; in solchen Fällen kann es das negative Selbstkonzept gewesen sein, welches die Störung ausgelöst hat und aufrecht erhält.
Es ist dem Denken von Rogers zu verdanken, dass es für Verhaltenstherapeuten heute selbstverständlich geworden ist, den Gefühlen und dem Selbstkonzept des Patienten eine besondere Bedeutung beizumessen und auch auf die Emotionen zwischen Patient und Therapeut zu achten.
Carl Rogers (Zeichnung) 1902-1987
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